










Der Toubkal 15 war der erste Nationalpark Marokkos, wo ziemlich ausgefallene Arten bleiben durften: Mähnenspringer, Cuviergazelle, Berberaffe, Atlashörnchen, Bartgeier, Alpendohle und so weiter. Soll man ihn märchenhaft nennen? Nein, sagen wir: idyllisch. Märchenhaft wird es noch einmal am Nachmittag hinter den meterdicken Altstadtmauern des Souks. 250 Handwerksbetriebe, aber zehnmal so viel Trubel. Da steht der Färber mit nackten Beinen in einem Kessel voll Indigo. Da flattert ein todgeweihtes, aber schlecht getroffenes Federvieh kopflos durch die Gassen. Da drechselt der Schreiner mangels Daumen mit dem dicken Zeh ein Kunstwerk von Schachfigur, und der Ziseleur hämmert ein filigranes Dekor in die Kupferplatte. Und wo immer dichter Qualm eine Feuersbrunst befürchten lässt, steht Abbudin und brät Spieße aus Hammelhack. Zum Finale ein drittes Mal auf Aladins Rummelplatz. Von wo Sie garantiert gehen werden, ohne dieses orientalische Märchen jemals vergessen zu können.
Wir können nix dafür, aber der Flieger von Marrakesch 16 nach Casablanca geht schon am frühen Morgen. Dafür haben Sie viel Zeit zum Träumen, bis Sie am Nachmittag in Frankfurt landen.
